18.11.2021
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Schweiz an der Spitze: Die erfolgreichsten Pharma-Unternehmen
Eine ganze Anzahl von Weltmarktführern hat ihren Sitz in der Eidgenossenschaft. Als eine der stabilsten Volkswirtschaften des Planeten beherbergt sie Grössen wie Nestlé, UBS, Zurich und Rolex. Doch neben den fast schon sprichwörtlichen Schweizer Banken und Uhren gibt es eine weitere Branche, in der das Land an der Spitze steht – der Pharmaindustrie.
Das sind die drei grössten Firmen
Von den fünf bedeutendsten Pharmaunternehmen der Welt haben gleich zwei ihren Sitz in der Schweiz. Die Rangliste lautet Roche (Schweiz), Pfizer (USA), Johnson&Johnson (USA), Merck&Co (USA) und Novartis (Schweiz). Der dritte im Bunde ist Ineos. Während Roche und Novartis sich auf Medikamente als Kerngeschäft spezialisiert haben, ist Ineos hauptsächlich ein Chemieunternehmen, welches auch Pharmaprodukte herstellt. Härtester Konkurrent um den dritten Platz ist derzeit Syngenta.
F. Hoffmann-La Roche AG
Weltweit 100.000 Mitarbeiter formieren ein Unternehmen, das in der Pharmabranche international als führend gilt und 2020 über 58 Mrd. CHF Umsatz generierte. Seit der Gründung 1896 ist viel passiert: Von Schilddrüsen-Präparaten und Herzglycosiden sowie Opioiden erschloss sich das Unternehmen in den 1930ern den Vitaminmarkt und wurde hier rasch Weltmarktführer. Es folgten Chemotherapeutika, Benzodiazepine und 1980 schliesslich der Einstieg in die Gentechnik. Durch kontinuierlichen Fokus auf molekulare Pharmakologie inklusive modernster diagnostischer Methoden konnte Roche seine Stellung als schlagkräftigstes Unternehmen am Markt zementieren.
Für den internationalen Markt mindestens ebenso wichtig ist die Abteilung Onkologie und In-Vitro-Diagnostik. Roche investiert von allen Pharmafirmen weltweit am meisten in Forschung und Entwicklung und erarbeitete sich auch durch Übernahme fortschrittlicher Unternehmen konsequente Technologieführerschaft. Damit kann sich Roche leisten, viele Bedingungen im Pharmageschäft zu diktieren und internationale Standards setzen. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist hierbei die Internationalisierung der Corporate Identity, welche zumeist durch hochspezialisierte medizinische Fachübersetzungen begleitet wird. Das erleichtert die Markterschliessung und erlaubt eine tiefe Penetration bei der Einführung neuer Wirkstoffe. Den internationalen Markt kann Roche zum Beispiel bei Chemotherapeutika, Diabetesmedikamenten und Malariamitteln beinahe frei dominieren.
Novartis AG
Das Konglomerat Novartis geht auf vielfache Fusion vor allem Baseler Chemieunternehmen zurück. Von der Farbstoffproduktion – der Basis der meisten modernen chemischen Industrien – und der Herstellung von Insektiziden kommend entwickelte die Firma J. R. Geigy in den 1940-1960er Jahren zahlreiche Medikamente wie z. B. das Antidepressivum Imipramin. 1970 verband man sich mit Ciba zu Ciba-Geigy. 1996 fusionierte die Firma mit dem Chemieriesen Sandoz und nannte sich fortan Novartis. Es folgte die Auslagerung von mehreren chemischen Teilbranchen und die Konzentration auf den Pharmabereich. Hier zeichnet sich Novartis ebenso durch strategische Zukäufe aus, die besonders die Bedeutung als Generika-Produzent ausbauen. Ein wertvoller Vorteil am internationalen Markt, wo mit preisgünstigen Medikamenten Massenumsätze erzielt werden, was das Eindringen in andere Gebiete fördert. Gleichzeitig setzt Novartis auf eigene Entwicklungen und hochqualitative Produkte, um Kunden langfristig vom Unternehmen zu überzeugen. So ist Novartis Pharma-Marktführer in Deutschland und kann international bei Generika und Biosimilars dominieren. Die NIBR-Einrichtungen (Novartis Institutes for BioMedical Research) geniessen international einen hervorragenden Ruf und beherbergen auch zwei Abteilungen, die sich mit medizinischen Problemen in Entwicklungsländern beschäftigen. Besonders wichtig für die Forschung bei Novartis: Moderne Vernetzungsstrategien und internationaler Wissensaustausch.
Ineos Holdings Ltd.
Als odd one out fällt Ineos dadurch auf, dass es sich eher um ein Chemieunternehmen im klassischen Sinne handelt, welches unter anderem auch Pharmaprodukte herstellt. Dabei liegt der Fokus nicht auf der Produktion von Medikamenten, sondern eher auf Hilfsstoffen, Lösungsmitteln, Verpackungsmaterial, Steriltechnik und Wirkstofftransportmechanismen. All dies sind wichtige Elemente einer modernen Pharmaindustrie, fallen jedoch im Bewusstsein oft hinter die Pharmaka selbst zurück. Ineos ist ein relativ junges Unternehmen mit Gründungsjahr 1998, welches aus einer Abspaltung von BP entstand und dann rasch strategisch wichtige Firmen erwarb, um die Marktpräsenz zu erweitern. Zu den petrochemisch orientierten Anfängen gesellten sich mehrere Kunststoff-Abteilungen. Nach finanziellen Umstrukturierungen besann man sich auf die Ursprünge und übernahm schliesslich sogar das gesamte Petrochemie-Geschäft von BP. Mittlerweile ist Ineos in 25 Ländern mit über 100 Standorten vertreten. Durch den Fokus auf chemische Grundstoffe und davon abgeleitete Produkte macht sich Ineos unverzichtbar für die hohen Qualitätsanforderungen, die an Medizinprodukte gestellt werden. Auf diese Weise liefert das Unternehmen das Grundgerüst, auf welchem spezialisierte Wirkstoffhersteller aufbauen können. So ist Ineos Marktführer zum Beispiel bei synthetischem Ethanol und Styrol-Kunststoff-Produkten.
18.11.2021, Providerliste Admin
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