www.ch.ch ist gut angelaufen. Eine erste Bilanz nach 100 Tagen zeigt: Der virtuelle Behördenschalter der
Schweiz wird von der Bevölkerung als glaubwürdig und seriös eingestuft.
Sie müssen für ihren geliebten Vierbeiner eine neue Hundemarke lösen oder haben
dummerweise die Identitätskarte in den Jeans mitgewaschen. Der virtuelle
Behördenschalter, der seit genau 100 Tagen im Test offen ist, bietet Abhilfe: Der Einstieg
auf das Behördenportal erfolgt über Alltagsbegriffe wie „Steuern“ oder „Ausweise“ und
nicht über die Namen der Institution, die für diesen Dienst zuständig ist. Mit nur wenigen
Mausklicks erreichen die Benutzerinnen und Benutzer direkt die Webseite einer
Bundesstelle, eines kantonalen Amtes oder einer Gemeinde. Dort finden sie die nötigen
Informationen, also etwa die Öffnungszeiten oder wie teuer sie das Gewünschte zu
stehen kommt.
Reges Interesse der Bevölkerung
Über 300'000 Personen haben sich seit der Öffnung auf www.ch.ch umgesehen. An
normalen Arbeitstagen wird das Schweizer Behördenportal, das die Bundeskanzlei
zusammen mit den Kantonen und Gemeinden aufbaut, durchschnittlich 3000mal
konsultiert. Die Besucherzahl ist aber nicht gleichbedeutend mit der Zahl der Klicks, die
ein Vielfaches höher liegen. Spitzenwerte werden jeweils bei kantonalen oder
eidgenössischen Abstimmungen verzeichnet. Umgerechnet auf die Bevölkerung ist die
Besucherzahl fünfmal höher als in den Anfangsmonaten des französischen
Behördenportals www.service-public.fr.
Design: Geschmäcker sind verschieden
Unter der Rubrik „Ihre Meinung“ sind in den ersten hundert Tagen seit der Öffnung des
Portals zahlreiche Rückmeldungen eingegangen, die vom Projektteam laufend
ausgewertet werden. Ebenso werden mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen
Befragungen durchgeführt, um die Benutzerfreundlichkeit von www.ch.ch zu überprüfen.
Eine erste Auswertung dieser so genannten Web Checks zeigt, dass das Kriterium
Seriosität und Glaubwürdigkeit mit 90 Prozent den höchsten Wert erreichte. Acht von
zehn Befragten empfinden die Navigation auf www.ch.ch als einfach und übersichtlich. In
einem direkten Zusammenhang dazu steht das nüchterne Design der Seite, das mit
rund 60 Prozent den tiefsten Wert erzielte. Erfragt wurde weiter, welche zusätzlichen
Ausbauschritte wünschenswert wären. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen fliessen
in die überarbeitete Version des Portals ein, das nächsten Herbst im Internet
aufgeschaltet wird. Bis zu diesem Zeitpunkt befindet sich das Gemeinschaftsprojekt von
Bund, Kantonen und Gemeinden noch in der Testphase. Es ist Teil der bundesrätlichen
E-Government-Strategie sowie der Strategie für eine Informationsgesellschaft.