Internetadressen: Bald ist das Verzeichnis voll

27.10.2003 Informationsquelle

Als das Internet noch jung war, konnte sich keiner vorstellen, dass irgendwann einmal die Internet-Adressen ausgehen würden. Bald ist es allerdings so weit. Im Jahr 2005 ist das numerische Adressbuch voll.
Zurzeit sind es gerade mal vier Milliarden Internetadressen, so genannte Internet-Protocol numbers, die vergeben werden. Jedes Handy und jeder Computer benötigt so eine Nummer, um online identifiziert zu werden. Diese Adresse ist eine Folge von vier Ziffernblöcken, die durch einen Punkt getrennt sind - vergleichbar einer Telefonnummer. Je mehr Nutzer online sind, desto schneller sinkt die Menge der noch verfügbaren IP-Adressen.

Diese momentane Version der Internet-Adressen heißt IPv4 und wurde bereits 1980 eingeführt. "Ich glaube kaum, dass man mit dieser breiten Nutzung gerechnet hat", meint Phillip Benchoff von der Virginia Tech University in den USA. Ein Expertenteam hofft nun, das Problem in den Griff zu bekommen, berichtet die BBC. Sie planen mit dem so genannten IPv6 insgesamt 64 Milliarden zusätzliche Adressen zu schaffen.

IP-Adressen wie Sandkörner in der Wüste

Die Verteilung der IP-Adressen ist weltweit ohnehin recht ungleichmäßig - ein Großteil ist in den USA angesiedelt, wo die Technologie ursprünglich erfunden wurde. Mehr als zwei Drittel aller Adressen sind mittlerweile von amerikanischen Unternehmen gekauft worden. Je mehr Internet-Nutzer im asiatischen Raum jedoch dazu kommen, desto schneller wird es in Asien IP-Adressen-Mangel geben.

Eines der größten Probleme des Systems ist die Zuweisung der Adressen. So bekommt der durchschnittliche Nutzer zwar nur eine temporäre Adresse, sobald er mit seinem Rechner ins Netz geht. Loggt er sich aus, wird die Adresse umgehend wieder frei und kann an jemand anderen vergeben werden. Mit Einführung der kabellosen Internetverbindungen benötigt allerdings jeder einzelne Rechner eine konstante IP-Adresse. Deshalb wird die Aufstockung von 32 bit IPv4 Adressen auf 128 bit IPv6 während der kommenden Jahre notwendig.

Matthew Sarrel von der Fachzeitschrift PC Magazine Labs hat offensichtlich genau nachgezählt: "Wir könnten dann jedem Sandkorn in der Sahara eine IP-Adresse zuweisen und hätten immer noch mehr als genug."

27.10.2003, Providerliste Admin