Swisscom-Chef Jens Alder warnte in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung «Cash» vor der Entbündelung der letzten Meile. Zudem stellte Alder den Start der neuen Mobilfunkgeneration UMTS noch für 2004 in Aussicht.
Im Nationalrat ist am kommenden Donnerstag das Fernmeldegesetz mit der Entbündelung der letzten Meile traktandiert. Die Kommission sprach sich mit den Stimmen von SVP und SP für Nichteintreten aus, was dem Swisscom-Chef behagt. Er sei sehr froh, dass das Parlament erkannt habe, dass das Gesetz eine enorme Zunahme staatlicher Eingriffsmöglichkeiten in den Markt bringe.
Die Entbündelung der letzten Meile werde dargestellt, als ob die Schweiz mit diesem Schritt kein Wachstumsproblem mehr hätte - «absoluter Blödsinn», befand Alder in dem Interview. Die EU habe entbündelt und die Schweiz finde nun, was Europa tue, sei gut für sie. «Da werde ich als Staatsbürger leicht depressiv».
Vergleiche man die Folgen der Entbündelung mit den blockierten Investitionen, sei das Verhältnis nicht mehr gewahrt. Anfangs seien Mehrinvestitionen wahrscheinlich. Wenn dann aber ein Ersatz des alten Kupferkabels nötig werde, werde nur der bisherige Eigentümer ins neue Kabel investieren.
Und diese Investitionen müssten sich rechnen, sagt Alder weiter. Darum müsse der Besitzer die Preise für seine Produkte weiterhin selbst festlegen können, sonst würde sein Risikokapital schlecht verzinst.
Den Start der neuen Mobilfunkgeneration UMTS stellte Alder im weiteren noch für 2004 in Aussicht. Die Bilanzmedienkonferenz der Swisscom findet am 24. März statt.