Fast zwei Monate nach Vorstellung des neuen 90-Nanometer-Prescott-Kerns für den Pentium 4 schickt Intel nun auch dessen 3,4-GHz-Version ins Rennen. Diese war zwar mit angekündigt worden, sollte aber erst "im Laufe des ersten Quartals 2004 in Komplettrechnern" zu haben sein; dieses Versprechen löst Intel nun ein. Bisher sind allerdings auch die E-Versionen des Pentium 4 mit 3 und 3,2 GHz im Einzelhandel kaum zu bekommen, während die Ausführungen mit dem 130-Nanometer-Northwood problemlos lieferbar sind.
Erste Tests des Pentium 4 3,40E GHz zeigen keine Überraschungen. Trotz der auf 1 MByte verdoppelten L2-Cache-Größe und der SSE3-Erweiterungen rechnet der Prescott-Kern nur in wenigen Applikationen etwas schneller als der Northwood mit gleicher Taktfrequenz. Allerdings benötigt er dabei wesentlich mehr Strom als der Northwood, der bei hohen Taktfrequenzen ebenfalls viel Abwärme produziert. Im c't-Labor lag die netzseitige Volllast-Leistungsaufnahme eines Rechners mit Intels D875PBZ-Mainboard, MSI-Grafikkarte mit GeForce FX 5950 und einem Pentium 4 3,4E GHz bei rund 204 Watt.
Darin sind zwar auch die Verluste des Netzteils und der sehr hohe Leistungsbedarf (mehr als 60 Watt) der Grafikkarte enthalten, aber trotzdem ist der 3,4-GHz-Prescott damit einsamer Spitzenreiter unter den Desktop-Prozessoren. Trotz der im Datenblatt sowohl für den Pentium 3,20E GHz und die 3,40E-GHz-Version gleich spezifizierten Thermal Design Power (TDP) von 103 Watt war die höher getaktete Version noch etwas leistungshungriger. Selbst das Komplettsystem mit dem leistungsfähigeren High-End-Verwandten, dem Pentium 4 3,4 GHz Extreme Edition, war unter gleichen Testbedingungen 40 Watt sparsamer. Mit einem Athlon 64 FX-53 brauchte der Testrechner maximal 143 Watt, mit einem Athlon 64 3400+ "lediglich" 135 Watt.
Im Vergleich zur Konkurrenz liegt der neue Prozessor in vielen Benchmarks knapp vor dem Athlon 64 3400+ und ist nur bei der synthetischen SPEC-CPU2000-Suite mit optimiertem Code deutlicher überlegen. Auch in Hyper-Threading-tauglichen Applikationen und bei sonstigen Anwendungsfällen, bei denen der virtuelle Zweit-Prozessor einspringt, hat der Pentium 4 größeren Vorsprung. Die teureren Konkurrenten Pentium 4 3,40 GHz Extreme Edition und Athlon 64 FX-53 sind dem Prescott sowohl bei der SPEC CPU2000 als auch in vielen 3D-Anwendungen deutlich voraus. Bei den Office-Benchmarks sind die Differenzen gering.
Ein Pentium 4 mit 3,40 GHz kostet je nach Ausführung (Northwood oder Prescott mit oder ohne Original-Intel-Kühler) im deutschen Einzelhandel zwischen 420 und 440 Euro; für die Extreme Edition muss man gut 1000 Euro zahlen.