Tiscali möchte sich bis Ende 2004 aus der Schweiz und aus Südafrika zurückziehen und sucht für die Assets in den betreffenden Ländern Käufer. Dies habe der neue CEO Ruud Huisman am Rande einer Breitbandkonferenz in Irland gesagt, berichten Reuters und die italienische Telekom-Branchenplattform portel.it. Allerdings solle der Verkauf nicht zu jedem Preis erfolgen. Reto Meyer, Mediensprecher von Tiscali Schweiz, wollte zu den neuen Aussagen aus der Konzern-Chefetage keine Stellung nehmen, ebenso wenig zum Stand allfälliger Verhandlungen.
Tiscali-Chef Renato Soru war bereits im Februar von den internationalen Medien mit einer ähnlichen Aussage zitiert worden; von einem Zeitfenster war damals aber noch nicht die Rede.
Simona Vecchies, Medienbeauftragte des Tiscali-Konzerns, bestätigte die Rückzugspläne. Man befinde sich in andauernden Verhandlungen mit möglichen Käufern. Deren Namen könne sie jedoch nicht nennen. Auch Vecchies betonte noch einmal, dass es mit dem Verkauf nicht eile.
In der Schweiz machte Tiscali im vierten Quartal 2003 nur zwei Prozent seines Konzernumsatzes von 267 Millionen Euro, in Südafrika drei Prozent. Tiscali möchte sich in Zukunft vermehrt auf die Schlüsselmärkte Deutschland, Italien, Grossbritannien, Frankreich und Benelux konzentrieren und dort viel Geld in die Akquisition neuer ADSL-Kunden investieren. War im Februar auch noch von Schweden und Norwegen als weniger wichtigen Märkten für Tiscali die Rede, soll Huisman nun gesagt haben, dass diese beiden Länder eigentlich gute Märkte seien.